Mini-Radioshow für Mitarbeitende
Podcasts sind schon lange kein Nischenmedium mehr. Von True Crime über Politgespräch bis hin zu Beziehungscoaching - die Auswahl ist groß. Die Reichweite an Menschen, die erreicht werden, auch. Daher überrascht es nicht, dass inzwischen auch Unternehmen eigene Audioformate hosten. Einen ganz neuen Podcast hat in dieser Woche MSC Germany veröffentlicht - jedoch nicht als Marketinginstrument auf Spotify & Co, sondern als internes Angebot für ihre Mitarbeitenden.
Text: Sandra Lachmann, Fotos: Shanice Allerheiligen
Montagnachmittag, Anfang Oktober. Jane Wohlers und Jens Juknischke sitzen umrahmt von Mikrofonen, Laptops und Kopfhörern im 12. Stock des MSC-Büros in der Bremer Überseestadt. “Deputy Manager Marketing” steht bislang in Janes E-Mail-Signatur, “Commercial Liner General Manager” in der von Jens. Künftig könnten sie “Podcast-Host” ergänzen.
"Team Time" heißt das Format, das sie in Zukunft einmal im Monat für die rund 600 MSC-Mitarbeitenden in Deutschland moderieren und produzieren werden. Eine vollkommen neue Aufgabe für die beiden, entsprechend gut soll sie vorbereitet sein. Deshalb sind sie an diesem Tag auch nicht allein - mit ihnen am Tisch sitzen Roland Kanwicher und Olaf Rathje. Die beiden Radiomoderatoren beraten und unterstützen Firmen bei der Realisierung von Unternehmenspodcasts, die Bremer Straßenbahn AG und die Sparkasse Bremen beispielsweise. Heute stehen sie Jane und Jens bei den abschließenden Planungen für die erste Episode zur Seite, die am nächsten Tag final eingesprochen und geschnitten wird.
Fragen und Bedürfnisse der Mitarbeitenden stehen im Fokus
Gerade sind die vier dabei, die Übergänge zwischen den einzelnen Teilen des Podcasts zu planen. »Ihr müsst das Interview nicht zwingend abmoderieren.« Roland drückt auf die Tastatur seines Laptops, ein Jingle ist zu hören. »Dafür habt ihr ja die verschiedenen akustischen Trenner.« Jane notiert sich den Gedanken schriftlich. Hinter ihr, auf einer Flipchart, ist der Aufbau der ersten Episode zu lesen: Zitat, Vorstellung, Vorsetzer, Interview, Ton Ulf, Judith & der Mexikaner, Ende, Teaser, Gimmick.
Maximal 15 Minute lang werden die Episoden von "Team Time" sein. »Wir wollen kein typischer Gesprächspodcast sein, in dem wir miteinander bzw. langatmig mit jemandem aus der Geschäftsführung schnacken, sondern ein informatives Format für den Arbeitsalltag. Ein akustischer Anlaufpunkt«, erläutert Jens.
»Genau, wir wollen Fragen beantworten, tiefer in Themen einsteigen und vor allem ganz verschiedene Menschen aus dem Unternehmen hörbar machen«, ergänzt Jane. »Man muss sich einfach mal in die Situation unsere Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen: Sie kommen am jeweiligen Montag, an dem die neue Episode erscheint, ins Büro, der Tisch ist voll mit Arbeit, Teammitglieder haben Gesprächsbedarf. Damit sie sich in solch einer Situation oder etwas später dennoch die Zeit nehmen, in den internen Podcast hineinzuhören, muss er deutliche Mehrwerte bieten.«
Die Mehrwerte seien zum einen Arbeitsentlastung, zum anderen Transparenz. »Mitarbeitende wollen wissen, was ihr Unternehmen warum tut. Und wie es dadurch konkret mit ihrem Job weitergeht«, sagt Jens. Genau deshalb werde es in der ersten Folge ein Interview mit Ulf Büschking über MEDLOG geben. »Hinter MEDLOG verbirgt sich unsere neue Transportsparte. Es gibt sie bereits in 70 Ländern, in Deutschland ist sie aber ganz neu. Unsere Kollegen und Kolleginnen haben viele Fragen zu dem Projekt, einige auch Vorbehalte. Genau in solchen Situationen kann unser Podcast Aufklärungsarbeit leisten.«
Mini-Radioshow statt langatmiges Gespräch
Aber auch unterhaltsame, leichtere Themen kämen in den Episoden, die eine Art Mini-Radioshow sein sollen, nicht zu kurz. »Wir haben mit Jane und Jens ein Baukastensystem erarbeitet, das aus zehn ganz unterschiedlichen Formaten besteht«, erklärt Audioexperte Olaf. »Je nach Thema der Folge können sie daraus ein oder auch zwei Formate auswählen und mit Inhalt füllen. So starten sie nicht jedes Mal bei Null, sondern haben zusammen mit dem vorproduzierten Intro und Outro sowie den Soundelementen schon eine Struktur, durch deren Inhalte sie dann moderieren.«
»Nicht flapsig«, »Nicht albern«, »authentisch«. So ist der Stil des Podcasts geplant. Jane seufzt. »Das empfinde ich persönlich als größte Herausforderung: Vor dem Mikro genauso frei miteinander zu sprechen, wie wir es im normalen Alltag auch tun würden.« Stichworte aufschreiben, keine ganzen Texte, so raten Olaf und Roland. »Je mehr ihr miteinander interagiert und je weniger ihr ablest, desto besser wird es.«
Unternehmenspodcasts hätten in den vergangenen Jahren stark zugenommen, so die Wahrnehmung von Roland. »In manchen Unternehmen zeigt sich allerdings das gleiche Phänomen wie vor einigen Jahren mit Blick auf Facebook: Man macht es, weil man glaubt, es machen zu müssen, nicht aus Überzeugung.« Dass die Medienform nun auch immer häufiger für die interne Kommunikation eingesetzt wird, hätte auch mit Corona zu tun. »Die Unternehmen suchen Instrumente, die ihre Mitarbeitenden nach eineinhalb Jahren sozialer Isolation schnell wieder miteinander vernetzen und emotional zusammenrücken lassen.«
Am Ende des ersten von zwei Workshop-Tagen geht´s passenderweise: ums Ende! Um das wiederkehrende Ende des Podcasts. »Ein Gewinnspiel ist immer gut, so banal es im ersten Moment auch scheint«, teilt Roland seine Erfahrung. »Das könnt ihr zu Beginn der Episode bereits ankündigen, dann schafft ihr auch einen Anreiz, dass die Menschen die Folge komplett hören.« Alle überlegen. Tickets für ein Werderspiel vielleicht? »Nee, das geht nicht, denn wir haben ja deutschlandweit Mitarbeitende«, erinnert Jane. »Gutscheine, die überall eingelöst werden können, wären eine Möglichkeit.« Die Wahl fällt schließlich aufs Kino. Tickets für den neuen James Bond.
Die Handlung, so sind sich scherzhaft alle einig, dürften sie im Podcast dann aber nicht spoilern.
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ein weltweit tätiges Unternehmen in der Schifffahrts- und Logistikbranche und in 155 Ländern vertreten. Als Weltmarktführer in der Containerschifffahrt hat sich MSC seit 1970 von einem Ein-Schiff-Betrieb zu einem weltweit angesehenen Unternehmen mit einer Flotte von 570 Schiffen und mehr als 100.000 Mitarbeitern entwickelt. Die deutschen Standorte sind: Hamburg, Bremen, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Lübeck, München, Nürnberg und Stuttgart.
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