Mit Take Away-Angeboten kämpften Restaurants in den vergangenen Monaten ums Überleben. Das machten sich profitorientierte Lieferketten zunutze. Mit einem eigenen lokalen Lieferdienst zeigt das Steintorviertel, dass Nachbarschaftsloyalität unabhängig machen kann.
Babak Darabi ist Chef eines Restaurants im Bremer Viertel - und war es im zweiten Lockdwon leid, einen großen Teil der Erträge seines Take Away-Geschäftes an große Lieferdienste abtreten zu müssen. Diese kassieren nämlich eine satte Provision: Bei Lieferando beispielsweise 13 Prozent dafür, überhaupt gelistet zu werden. Für jede ausgelieferte Bestellung sogar 30 Prozent. Kurzerhand gründete er mit drei anderen Restaurants einen eigenen lokalen Lieferdienst, besorgte sich kleine Fahrzeuge zum Ausliefern und setzte sich dort selbst hinters Steuer, um Bremer:innen zuhause mit Speisen aus ihrem Lieblingsrestaurant zu versorgen.
Warum ist das typisch BREM?
Kollegialität statt Konkurrenz hilft immer, in der Krise aber besonders. Bremer:innen wissen das. "Dein Viertel liefert" zeigt auf eindrucksvolle Weise, welche Kraft in einem loyalen Netzwerk steckt. Inzwischen haben sich zahlreiche Gastronomien dem lokalen Lieferdienst angeschlossen und dank Medienberichten hat sich das Projekt auch im Kund:innen-Kreis herumgesprochen. Ausfegahrene Ellenbogen? Haben bei uns keinen Platz!